Alle Informationen zum Opel Abgasskandal
Pries der angeschlagene Rüsselsheimer Fahrzeughersteller Opel seine Dieselfahrzeuge im Gegensatz zu Volkswagen noch lange als umweltbewusst an, ist nun, angesichts der letzten Rückrufaktionen seiner Diesel- und neuerdings auch Benzin-Fahrzeuge klar, dass Opel wohl vermehrt illegale Abschalteinrichtungen in seinen Fahrzeugen verbaut hat.
Ende 2015 wurden bei Untersuchungen des Kraftfahrtbundeamts (KBA) an Diesel-Fahrzeugen von Opel Abschalteinrichtungen gefunden, an deren Zulässigkeit die Behörde (berechtigte) Zweifel hatte. Daraufhin wurde Anfang 2016 vom Kraftfahrtbundesamt eine freiwillige Servicemaßnahme angeordnet, die Opel selbst umsetzen sollte. Bei der Durchführung ließ sich der Fahrzeughersteller viel Zeit und bestritt nach wie vor die im Raum stehenden Betrugsvorwürfe. Längst wurden nicht alle betroffenen Modelle des Cascada, Insignia und Zafira mit dem entsprechenden Software-Update versehen, da der Fahrzeugbauer seine Kunden nur über eine „freiwillige Service-Aktion“ informierte.
Im Oktober 2018 ordnete das Kraftfahrtbundesamt dann einen verpflichtenden Rückruf für die Diesel-Modelle des Cascada, Insignia und Zafira der Baujahre 2012, 2014 und 2017 an. Weltweit waren davon fast 100.000 Fahrzeuge betroffen. Dem vorausgegangen waren offizielle Ermittlungen und Razzien des KBA gegen Opel, die im Sommer 2018 bekannt geworden waren. Die „freiwillige Service-Aktion“, zu der Opel seine Kunden aufgerufen hatte, war dem Kraftfahrtbundesamt nicht effektiv genug vorangetrieben worden. Etwa 23.000 Fahrzeuge rüstete Opel bis dahin um, gut 9.000 Opel-Eigner müssen ihr Auto im Zuge des offiziellen Rückrufs noch in die Werkstatt bringen.
Opel setzte sich gegen die Vorwürfe zur Wehr und reichte im November 2018 vor dem Verwaltungsgericht Schleswig-Holstein Klage ein. Das Gericht lehnte die Klage ab, mit der Begründung, dass genügend Beweise für eine Manipulation Opels vorlägen. So wurde der Vorwurf der Installation von „Schummel-Software“ und damit der wissentliche Betrug am Verbraucher indirekt bestätigt.
Wie auch andere deutsche Fahrzeughersteller hat Opel in die betroffenen Modelle eine Abschalteinrichtung eingebaut, die bei normalem Fahrbetrieb auf der Straße mehr Stickoxide ausstößt als auf dem Prüfstand.
Neben Diesel- sind auch Benzinmotoren betroffen
Im Mai 2019 erreichte der Abgasskandal eine neue Dimension als bekannt wurde, dass mit dem Opel Corsa und Adam erstmals auch Benziner betroffen waren. Opel rief 54.000 Fahrzeuge der 1,2- und 1,4-Modelle zurück. Der Rüsselsheimer Fahrzeughersteller hatte die Überschreitung der NOx-Grenzwerte bei internen Tests selbst bemerkt und wollte das Problem eigenständig lösen.
Das Kraftfahrtbundesamt hielt die freiwillige Servicemaßnahme erneut nicht für ausreichend und ordnete einen verpflichtenden Rückruf für die entsprechenden Adam- und Corsa-Modelle der Baujahre 2018 und 2019 an.
Jetzt Ihre Rechte durchsetzen
Betroffene Opel-Kunden sollten das verpflichtende Update ihres Benzin- oder Dieselfahrzeugs nicht ohne Weiteres hinnehmen und sich gegen den Betrug von Opel am Verbraucher zur Wehr setzen! Durch immer mehr Diesel-Fahrverbote drohen auch erhebliche Wertverluste der betroffenen Fahrzeuge. Im Zuge des Abgasskandals urteilen die meisten Gerichte inzwischen sehr verbraucherfreundlich und es bestehen sehr gute Chancen für Schadensersatz und eine Erstattung des Kaufpreises.
Folgende Opel-Modelle sind betroffen:
Opel Insignia
- Opel Insignia 2.0 CDTi (Euro 6)
Opel Zafira
- Opel Zafira 1.6 CDTi (Euro 6)
- Opel Zafira 1.6 CDTi (neue Motorsteuerung) (Euro 6)
- Opel Zafira 2.0 CDTi (Euro 6)
Opel Cascada
- Opel Cascada 2.0 CDTi (Euro 6)
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