Urteil gegen Mercedes Benz Bank

Noch mehr Ärger für Daimler: erneuter Rückruf von Mercedes Fahrzeugen und Schadensersatzansprüche von Aktionären

Das Kraftfahrbundesamt (KBA) ruft deutschlandweit über 50.000 weitere Mercedes Fahrzeuge zurück. Nachdem die Daimler AG 2019 schon einige Rückrufe wegen illegaler Abschalteinrichtungen hinnehmen musste, sind nun erneut verschiedene Modelle zwischen Baujahr 2012 und 2018 betroffen.

Das KBA bemängelt eine unzulässige Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems, welches ebenfalls eine illegale Abschalteinrichtung darstellt. Konkret geht es um folgende Modelle:

  • Mercedes E-Klasse, Baujahr 2012-2016
  • Mercedes S-Klasse, Baujahr 2013-2017
  • Mercedes M-Klasse, Baujahr 2016-2016
  • Mercedes C-Klasse, Baujahr 2013-2016
  • CLS-Klasse, Baujahr 2014-2018
  • GLE-Klasse, Baujahr 2015-2018
  • SLK-Klasse, Baujahr 2015-2017

Auch nach diesem Rückruf müssen Mercedes Kunden davon ausgehen, dass ein Ende im Abgasskandal noch nicht erreicht ist, denn die Rückrufe betreffen generell den Motor OM 651, der auch noch in anderen Mercedes Modellen weiterer Baujahre verbaut ist.

2019 musste Daimler bereits 870 Millionen Euro Bußgeld wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, verhängt von der Staatsanwaltschaft Stuttgart, zahlen. Mercedes Dieselfahrzeugen wurden behördliche Genehmigungen erteilt, obwohl ihr Stickstoffausstoß nicht den erlaubten Grenzwerten entsprochen habe.

Aktionäre verklagen Daimler auf Schadensersatz

Ärger droht der Daimler AG 2020 auch von anderer Seite, denn beim Landgericht (LG) Stuttgart haben 219 Aktionäre im Zusammenhang des Abgasskandals Schadensersatzklage eingereicht. Insgesamt geht es um Forderungen von rund 900 Millionen Euro. Unter den Klägern sind Kapitalgesellschaften, Versicherungen sowie Rentenfonds aus dem In- und Ausland.

Daimler soll zwischen 2012 und 2018 seine Aktionäre nicht über finanzielle Risiken informiert haben. Diese Risiken seien durch den Einsatz der illegalen Abschalteinrichtungen in den Mercedes Dieselfahrzeugen entstanden. Somit wären die Aktien weniger Wert gewesen, als der Preis, zu dem sie erworben wurden. Laut Daimler selbst seien diese Vorwürfe unbegründet und man wolle sich dagegen mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen.